Vom Leben in der Kolonie

Ein freundliches Völkchen
Als die Walzwerk-„Oberen“ einst mit dem Bau kleiner übersichtlicher Wohneinheiten schufen, hatten sie bereits im Blick, was auch für moderne Konzerne in heutiger Zeit gilt: fachlich versiertes Personal auch durch gute Wohn-Bedingungen an sich zu binden.

Zufriedene Arbeiter…
Und so entwickelten sich in den Jahren seit Gründung 1894 dessen, was im Peiner Volksmund „die Kolonie“ wurde unter den bodenständigen Bewohnern in direkter Nachbarschaft des Walzwerkes ein wahrer dörflicher Zusammenhalt und unerschütterlicher Gemeinschaftssinn.

…genügsame Nachbarn
Nicht nur, dass man sich selbstverständlich duzte, sondern man unterstützte sich selbstverständlich gegenseitig in den anstrengenden und ermüdenden Verrichtungen des Alltages.

So wanderte Helmuts Egge von Acker zu Acker, Margaretes Waffeleisen von Haushalt zu Haushalt und mit der Handhabung von Walters Geräten der Marke Eigenbau waren so gut wie alle „Kolonisten“ vertraut.

Einer für alle…
Von reichlicher Ernte des eigenen Gartens wurde großzügig abgegeben und getauscht. Und wenn etwas zu reparieren war, stand mit Sicherheit jemand Werkzeug bei Fuß kompetent und hilfreich zur Seite.

…alle für einen
Und auch die besondere menschliche Verbundenheit ist überliefert: die gegenseitige Unterstützung in Krankheit und Trauer, das fröhliche Miteinander bei Familienfeiern aller Art und die Gestaltung von besonderem Aufwand bei Hochzeiten oder Ehejubiläen.

Nicht zu vergessen natürlich ein ganz spezieller alkoholischer Stimmungsaufheller: der selbstzubereitete Stachelbeer- und Johannisbeerwein, der zuweilen selbst den trinkfestesten „Kolonisten“ außer Gefecht zu setzen in der Lage war.

Ein freundliches Völkchen
Wer wissen will, ob es auch heute noch so ist: Einfach mal losgehen zu einem Spaziergang durch die „Kolonie“ und fragen.

Keine Sorge, die „Kolonisten“ sind noch heute ein ausgesprochen freundliches Völkchen.