Gemeinsam ab in den Frühling 2022
Ein weiterer Winter der von den Hygieneregeln bzgl. der Corona-Pandemie gezeichnet war, schlug sich auf das Gemüt der Menschen. Insbesondere die in prekären Lebenssituationen befindlichen Bewohner des Quartiers „Südstadt Peine“ mussten erneut großen psychosozialen und auch finanziellen Belastungen standhalten.
Passend zu den offiziell gelockerten Hygieneregeln bot das Südstadtbüro in der ersten Osterferienwoche ein niedrigschwelliges, generationsübergreifendes Aktionsprogramm an. Vor und in den Räumlichkeiten des Südstadtbüros fanden Jung und Alt Raum für Begegnung, Spiel, Spaß und Kreativität, um so den vergangenen Monaten ein Stück Leichtigkeit und Freude entgegen zu setzen.
Kleine Sause 2021
Zum Herbst 2021 ergaben sich aus den seinerzeit geltenden Regeln der Corona-Verordnung einige Möglichkeiten um den Bewohner des Quartiers Südstadt Peine einen Anlass zum Zusammenkommen, zur ungezwungenen Kontaktpflege und dem Erleben von Gemeinschaft anzubieten.
Nach der langen Zeit ohne geselliges Beisammensein organisierte deshalb das Südstadtbüro in Kooperation mit der JFE Nummer 10 ein kleines Herbstfest, vorrangig unter den Arkaden vor dem Eingang. Aktuell am Vortag mit dem Gesundheitsamt des Landkreis Peine besprochene Hygiene- und Schutzmaßnahmen konnten gut umgesetzt werden.
Trotz Regen konnten Angebote für Kinder stattfinden. Das Aufbringen von Kinder-Tattoos unter einem separaten Pavillon stieß auf großes Interesse und wurde lebhaft besucht. Den leichten Nieselregen ignorierend bot eine Mitarbeiterin der JFE NR.10 an einem anderen Pavillon Bewegungsspiele an; auch dort konnten etliche Kinder eingebunden werden. Nicht nur für Kinder kam an einer Zuckerwattemaschine ein bisschen „Festplatzstimmung“ auf.
Schmalzbrote, Kuchen, Waffeln (sehr lecker frisch gebacken von der Leitung der JFE Nr.10 Frau Bläsig) sowie Heiß- und Kaltgetränke „garnierten“ einen Ohrenschmaus: die Cover-Band „Ellwood“, aus der Südstadt stammend, lieferte einen exzellenten Auftritt ab der alle durch die Performance der Musiker, eine tolle Sängerin und die Auswahl der Stücke begeisterte. Etlichen Besuchern „juckte das Tanzbein“.
Auch für die etwas mehr Ruhe bevorzugenden Gäste gab es ein tolles Angebot:
Dem Südstadtautor Adolf Wissel konnte im Gruppenraum des Südstadtbüros gelauscht werden. Er trug sehr mitreißend, teilweise frei und immer wieder sehr erheiternd aus seinem Erstlingswerk „Zugetragen“ vor. Für eine evtl. Wiederholung ging man direkt im Anschluss in den Austausch.
Das Projekt wurde gefördert vom Quartierfonds der Stadt Peine für das Sanierungsgebiet Peine Süd/Soziale Stadt-Sozialer Zusammenhalt.
EinTopf der Woche 2021
Von April bis Dezember 2020 bot das Südstadtbüro werktags ein „Mittagessen zum Abholen“ an, welches von hoher Frequentierung und Wertschätzung geprägt war, denn jene Teilnehmer/innen mit ohnehin beschränkten finanziellen Mitteln, traf die Regelungen und Erschwernisse der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie besonders hart:
Familien, in denen, neben den Strapazen des „homeschoolings“ ggf. für die Kinder das Schulessen ausfiel, jedoch auch eine hohe Anzahl älterer alleinstehender Frauen und Männer mit und ohne Migrationshintergrund. Das Phänomen der Vereinzelung und auch Vereinsamung wurde hier sehr deutlich. Es mangelt sowohl an finanziellen Mitteln, als auch an praktischen und psychosozialen Kompetenzen.
Daraus entwickelte sich das Projekt an einem Wochentag vor dem Südstadtbüro ein Eintopf zum Abholen anzubieten. Die Zubereitung erfolgte durch die Teilnehmer des Werkstattcafes Rückenwind des CVP in der Braunschweigerstraße. Hier steht benachteiligten jungen Erwachsene ein niedrigschwelliges Arbeitsangebot bereit, um Beschäftigungsfähigkeit aufzubauen.
Die Ausgabe der Mahlzeit hatte – auch bei Beachtung der Hygieneregeln – für die BewohnerInnen neben einer warmen Mahlzeit zudem eine hohe soziale Bedeutung. Es fanden immer Gespräche statt, die Mitarbeiter des SB hatten einen kurzen Eindruck in das aktuelle Befinden, und dieser Kontakt senkte Hemmschwellen mit Problemen, Sorgen und Nöten um Rat zu fragen.
Das Projekt wurde gefördert vom Quartierfonds der Stadt Peine für das Sanierungsgebiet Peine Süd/Soziale Stadt-Sozialer Zusammenhalt
Artenvielfalt im Quartier 2020
Auch in der Sozialen Arbeit sind wir aufgefordert, die drei Themen Ökologie, Soziales und Ökonomie miteinander zu verbinden und möchten uns aus Überzeugung der Nachhaltigkeit widmen. Nicht nur aufgrund der notwendigen Ressourcenschonung, sondern besonders, um Synergien für unsere Klientinnen und Klienten zu schaffen.
So haben wir bereits im Winter des letzten Jahres, als die Quartiersarbeit in besonderer Weise von den Beschränkungen der zwischenmenschlichen Kontakte geprägt war, intensiv die alleinstehenden Bewohnerinnen und Bewohner in den Blickpunkt unserer Tätigkeiten genommen, da dieser Personenkreis deutlich unter der Vereinzelung und Zurückgezogenheit litt, wie wir in unseren stark frequentierten Beratungsangeboten erfuhren. Das Konzept der Städtebauförderung hatte 2020 zudem als eines von drei Handlungsfeldern „Wachstum und nachhaltige Erneuerung – Lebenswerte Quartiere gestalten“ aufgenommen.
Unser erstes Projekt sollte diese beiden Faktoren aufgreifen, und wir widmeten uns dem Thema „Artenvielfalt im Quartier“. Bei fünf Vormittags-Treffen in der städtischen Jugendfreizeiteinrichtung Nummer 10 – unseren geschätzten Kooperationspartnern – boten wir durch die Herstellung von Vogelfutterstellen und Vogel- / bzw. Insektentränken zehn alleinlebenden erwachsenen Menschen die Gelegenheit einer sinnstiftenden Tätigkeit zum beliebten Thema Tierschutz. Nachmittags konnten dann viele Kinder und Jugendliche des Quartiers im Nummer 10 auf die Materialien zurückgreifen und ebenso für die Tiere tätig werden. So wurden unter Beachtung der Hygienebestimmungen doch soziale Kontakte mit einem handfesten Erfolgserlebnis ermöglicht. Zusätzlich wurden viele „Do It Yourself“ Päckchen an Nachbar:innen verteilt, die lieber in ihrem häuslichen Umfeld bleiben wollten.
Die Futterstellen und Tränken wurden großflächig im Quartier aufgehängt; sie wurden von der hiesigen Vogelschar angenommen und auch als Blickpunkte sehr wertgeschätzt.
Das Projekt wurde gefördert vom Quartierfonds der Stadt Peine für das Sanierungsgebiet Peine Süd/Soziale Stadt-Sozialer Zusammenhalt.
Projekt Digitaler Adventskalender 2020
Dass auch die Adventszeit im Jahr 2020 eine besondere werden würde, war bereits im Vorfeld klar. Die sonst jährlich stattfindenden Veranstaltungen des Südstadtbüros wie das adventliche Kaffeetrinken, ein gemeinsames Weihnachtsessen, Aktionen mit den Schulen bzw. Kitas wie z.B. die „Wunschbaumaktion“ würden den Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zum Opfer fallen.
Bei den Überlegungen auf welche Art den Bewohnern des Quartiers trotzdem eine kleine Adventsfreude vermittelt werden könnte, stießen wir auf die Idee des „Digitalen Adventskalenders“. Hier konnte vom 1. bis zum 24. Dezember täglich ein digitales Türchen geöffnet werden, hinter dem sich Überraschungen aller Art verbargen.
Der Anbieter „Türchen.com“ stellte uns für ein gemeinnütziges Projekt sein Angebot kostenlos und werbefrei zur Verfügung. Der Kalender wurde auf der Homepage des Südstadtbros www.peine-suedstadt.de eingerichtet und auch bezüglich Organisation, Eingabe und Pflege von uns betreut.
Wir fragten bei 24 Institutionen und Gewerbetreibenden aus der Peiner Südstadt die Bereitschaft ab, mit einem Beitrag einen Tag dieses Kalenders zu füllen.
Folgende Stellen fanden sich daraufhin zusammen, teilweise mit mehreren Beiträgen:
ASB, Wohnpark Fuhseblick, Martin-Luther- Kirchengemeinde mit Familienzentrum und Konfigruppe, Peiner Heimstätte, Wohnbau Salzgitter, Lukas Werk, Tierheim, Kulturring, städt. Jugendfreizeiteinrichtung Nummer 10, Caritasverband Peine Hauptschulabschluss-Kurs, Stromsparcheck, Projekt Akti(F) und das Südstadtbüro.
Es entstand eine bunte Mischung aus Grüßen, Fotos, Gedichten, Selbstgeschriebenem, Rezepten und Bastelideen, die erneut die vielfältigen Angebote des Quartiers Südstadt abbildete.
Wir erhielten vielfache positive Rückmeldung zu den Inhalten und der Idee als solche und konnten uns über die unkomplizierte und freundliche Zusammenarbeit freuen.
Diverse Bastelangebote, die Herstellung von Knautsch- oder Jonglierbällen, Schmuckherstellung, großflächige Malerei, Spiele, Eierfärben, Kekse backen und verzieren, Blumentöpfe gestalten und bepflanzen….
In der umfangreichen Angebotspalette war für Jeden und Jede etwas dabei oder konnte neu ausprobiert werden.
Das Projekt wurde gefördert vom Quartierfonds der Stadt Peine für das Sanierungsgebiet Peine Süd/Soziale Stadt-Sozialer Zusammenhalt.