Renate Mittal

Renate Mittal

Frau Renate Mittal verstarb am 06.09.2021. In stillem Gedenken.

Als Urenkelin von Gerhard Lucas Meyer, Gründer und Leiter der „Ilseder Hütte“, dürfte Frau Renate Mittal vielen Peiner Bürgerinnen und Bürgern ein Begriff sein. Viel wichtiger jedoch als 1939 in eine prominente Familie Peines geboren worden zu sein, war und ist es Frau Mittal, sich sozialen und musischen Themen und Bereichen zu widmen und ohne Scheu vor Verantwortung für andere da zu sein. So wirkt sie als Lektorin im ev. Martin-Luther Kirchenkreis der Südstadt mit, gestaltet Gottesdienste im Charlottenhof und betreute ehrenamtlich die Hausaufgabenhilfe im angegliederten Familienzentrum, um nur zwei Beispiele von vielen zu nennen.

„Irgendwann muss man jedoch beginnen, seine Kräfte einzuteilen“, sagt sie sanft. „Zudem habe ich als Vegetarierin auch noch meinen großen Garten mit Blumen und Gemüsebeeten, der an die alte Villa grenzt“, und deutet lächelnd auf das wunderschöne Panorama, das sich vor ihren großen Küchenfenstern auftut. Das Klavier hätte sie aufgegeben, dafür aber lange Zeit Blockflöte gespielt und Seite an Seite mit Peiner Künstlern wie Hans Schubert musiziert. „Heute erhalte ich mir aber meine Fingergelenkigkeit hauptsächlich mit Stricken“, erklärt sie schmunzelnd und zeigt eine kunstvoll gemusterte Decke, die sie gerade für ihr erstes Urenkelkind fertigstellte.
Die Frage, ob sie denn immer in Peine gelebt habe, verneint sie und berichtet unter anderem von ihrer Zeit in Indien, wohin sie in jungen Lebensjahr aufbrach und eine Familie gründete. 1986 kam sie schließlich nach 21 Jahren mit ihren drei Kindern zurück in die Peiner Südstadt und bezog ihr eigenes Haus, das sie ganz in der Nähe zu ihrem Vater errichten ließ. Ihre Nähe zu Indien sieht man der beeindruckenden Frau noch heute an: sie trägt gern indische Tunikas, die ihr zudem hervorragend stehen.

Mein persönlicher Lieblingsplatz in der Peiner Südstadt? Mein Garten und die Krimistube von Sabine Schymosch.

Ich wünsche mir für die Südstadt? Der Wunsch wurde unlängst wahr: ein Cafe, denn das habe ich wirklich vermisst! Nun gibt es endlich eins von der Bäckerei Grete am Berliner Ring. Doch sonst habe ich hier alles vor Ort, was ich benötige.

In der Südstadt gefällt mir? Mir gefällt, was die türkischen Mitbürger erreicht haben. Wenn ich zum Beispiel an den Häusern vorbeigehe, die sie gekauft und saniert haben, bemerke ich das anerkennend. Zudem erfreut mich die Hilfsbereitschaft vieler Südstädter. Einst versuchte ich ein kleines Rollschränkchen zum Bahnhof zu transportieren, zu Fuß. Das fiel mir immer wieder um und plötzlich hielt eine junge türkische Frau mit dem Auto und fragte, ob sie mir helfen könne. Das ist doch wunderbar!