Der Wasserturm auf dem Friedrich-Ebert-Platz

„Wenn der Brunnen trocken ist, schätzt man erst das Wasser“

Aus Arabien

Der Wasserturm auf dem Friedrich-Ebert-Platz

Der Wasserturm auf dem Friedrich-Ebert-Platz

66 Jahre an der langen Leitung 

Der Wasserturm auf dem Friedrich-Ebert-Platz

Er gehört zum Stadtbild wie das Stahlwerk, das Rathaus oder die Peiner Festsäle: der Wasserturm auf dem Friedrich-Ebert-Platz.

Ursprünglich wurde die Stelle, auf dem das Bauwerk entstand, „Pferdemarkt“ oder „Hengstmarkt“ genannt, der dort im 19. Jahrhundert regelmäßig abgehaltenen Jahrmärkte mit Pferdehandel wegen.

Wohngebiet außerhalb der Innenstadt
In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts entstand im Bereich um den heutigen Friedrich-Ebert-Platz das erste geschlossene Wohngebiet außerhalb des bisherigen Innenstadt-Gebietes. Etwa um 1900 war die Bebauung der Straßen um den Platz beendet.

Krankheitserreger im Brunnenwasser
Der Wasserturm wurde 1888 in Betrieb genommen, um die Peiner Haushalte mit gesundem Wasser zu versorgen. Bis dahin mussten sich die Bewohner nämlich an den zahlreichen Brunnen in der Stadt bedienen. Dieses Wasser war allerdings nicht nur oft ungenießbar sondern auch mit Krankheitserregern verschmutzt, wie man durch chemische Untersuchungen feststellte.
Es gab auch viel zu wenig Wasser in der Stadt – besonders gefährlich, sollten Brände ausbrechen.

Trinkwasserversorgung
1887 beschloss man eine neue Trinkwasserversorgung: Am Fuße des Herzbergs sorgte ein reichlicher Grundwasserstrom für genügend Trinkwasser in bester Qualität. Dort wurden Brunnen angelegt und ein Maschinenhaus errichtet.

Im Februar 1888 ging die neue Wasserleitung an das Netz. Erstmals wurde chemisch reines und bakterienarmes Trinkwasser vom Herzberg in die Stadt befördert.

… von höchster Stelle
Gleichzeitig nahm auf dem Friedrich-Ebert-Platz – der höchstgelegenen Stelle im Stadtkern – der Wasserturm seine Arbeit auf. Er war für den nötigen Leitungsdruck zuständig, speicherte überschüssiges Wasser und sicherte bei erhöhtem Verbrauch die Versorgung – zunächst für 218 Haushalte, 1910 schon für 1250. Das Rohrnetz musste erweitert werden, neue Brunnen wurden gebohrt und 1908 entstand ein weiterer Wasserturm – im Herzberg.

Herzberg-Wasser bis 1954
Noch bis 1954 wurden Peines Bürger vom Herzberg aus mit Wasser versorgt. Heute ist der Wasserverband zuständig und die Wassertürme außer Betrieb. 1990 wurden sowohl der Friedrich-Ebert-Platz als auch der historische Wasserturm so restauriert, wie wir das Areal heute kennen.


Quelle: Seit 1888 auf dem Friedrich-Ebert-Platz: Der Wasserturm –
historischer Markstein zentraler Wasserversorgung in Peine.
von Michael Utecht